@mig235: ich finde Deinen Beitrag super. Du hast Dich auf einem hochwertigen Niveau mit der Sache auseinander gesetzt. Es ist super, dass es Menschen wie Dich gibt, die sich die Zeit nehmen, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Menschen wie Du sind es, welche die initiative ergreifen und die es dann manchmal vielen Anderen ermöglichen, ihren Freizeitspass zu geniessen. Deswegen bedanke ich mich bei Dir herzlich für Dein Engagement.
Jetzt meine Meinung zu der Sache:
Das Problem, was ich sehe ist, dass diese vogelschützer und andere vom staat, land oder kommune bezahlten gehaltsempfänger "gut gerüstet" sind. Sie haben Zugang zu den Behörden, Ämtern und den zuständigen Leuten in den Ämtern und Ministerien. Sie haben auch viel Zeit dafür, sich Dingen wie "Den Kampf gegen die Wassersportler" zu widmen - denn es betrifft ihren Job, sie können ihre bezahlte arbeitszeit dafür nutzen, den "Kampf zu führen". Es ist sogar eine gute möglichkeit, sich über sowas als besonders gewissenhafter und engagierter vogelschützer (z.B. gegenüber seinem vorgesetzten oder der öffentlichkeit ) zu profilieren.
Die Kiter sind in den Augen vieler Aktiv- und Normalbürger, meist im Alter jenseits der 50, exotische Halbwilde, die mit bunten Schirmchen in einer rasanten Geschwindigkeit übers Wasser ballern, bunte komische Autos fahren und einen lockeren lebensstil führen. Aus der bildzeitung haben sie gelernt, dass kiten ganz doll gefährlich ist und der umwelt- und naturschutz wird natürlich auch massiv durch diese müllverbreitenden halbhippies bedroht! Es ist leicht, Leute davon zu überzeugen, dass kiten bedrohlich für was auch immer ist, die keine ahnung davon haben.
Das problem der kiter dagegen ist, dass sie meist nicht organisiert sind. Es finden sich keine bis wenig leute, die aktiv werden und sich gegen allzu euphorische umweltschützer, ordnungsämter, beamte, spiesser und sonstwas wehren. Kiter betreiben ihren sport als freizeitaktivität, sie haben nicht die zeit, sich rechtlich mit dingen zu beschäftigen. Kiter werden dafür nicht bezahlt... Vogelschützer und Umweltämtler schon.
Leider neigt der mensch dazu, im alter zu vergessen wie man selbst bestimmte dinge gesehen hat, als man im alter 25-35 war. Damals war man noch nicht ganz so kleinlich. mit 50+ befindet man sich dann aber meist in der zero toleranz phase...
Mecklenburg ist bekannt dafür, schnell harte regeln und gesetzte zu erlassen. Besonders wenn es um die reglementierung der jungen leute geht, wird hart durchgegriffen. M-V ist das urlaubsland der deutschen rentner - und die alten sind auch demographisch überall in M-V in der "übermacht". Die jungen dagegen fallen auf durch "wilde hansa-fans", "prügelnde campingplatz-rechte" und was auch immer. Das ist äusserst tourismusgefährdend für die lobby der MV-Alten... deswegen werden junge menschen oftmals schonmal kritisch betrachtet. Kiter und surfer werden mit "Den Jungen" assoziiert.
Hier geht es m.E. quasi um lobbykampf. auf der einen seite die alten und die leute, die sich von berufswegen damit beschäftigen auch jede kleinigkeit zu reglemtieren, auf der anderen seite eine unorganisierte masse von wassersportlern. eine sehr ungleicher "fight" bzgl. der "kräfteverhältnisse"
Ich finde es typisch (alt)deutsch, was hier läuft, kaum gibt es etwas (relativ)neues, werden die alten herren und/oder bürokraten misstrauisch, entsteht ein trend aus dem neuen, wird verboten, verboten, verboten.
Und deswegen sage ich, es ist kein guter weg, immer nachzugeben. Es gibt riesige naturschutzgebiete in M-V, die paar kiter und surfer, die sowieso selten genug aufs wasser gehen, weil es schwierig ist, zeit+wind gleichzeitig zu haben, sind genauso beschützenswert, wie irgendwelche fischer, vögel und frösche!
Ein kite- oder surfverbot bzw. anderer deutscher schwachsinn ab schon dem 15. September - wo der wind erstmal richtig losgeht - ist in meinen augen, eine riesen frechheit und ein typischer fall von schildbürgerstreich und willkür.
Wir sollten uns alle intelligent und vor allem SELBSTBEWUSST gegen diese regulierungs-fanatiker wehren. Schaut ins ausland, nach frankreich, spanien, südafrika. dort gibt es auch definierte zonen -.das ist ok und akzeptabel, aber bitte die kirche im dorf lassen. Und "saftige Strafen" i.H.v. 1500€ finde ich auch überhaupt nicht akzeptabel und auch nicht angemessen! Leben und Leben lassen! Und mal ein wenig modern denken bitte.