Was mich an dieser Art der Verbote immer wieder irritiert, ist dass sie auf dem unguten Gefühl des ehrenamtlichen Betreuers des Sees basieren, der viele Vögel in den Himmel hat aufsteigen sehen. Zahlen, Fakten bzw. Studien habe ich zu dem Thema nur selten gesehen.
Vor allem muss man sich doch fragen, ob es:
1. tatsächlich einen kausalen Zusammenhang zwischen Kites und aufsteigenden Vögeln gibt. Schließlich ziehen ja auch Wolken, Flugzeuge und Raubvögel über den See. Nun wird zwar behauptet, dass Kites übermäßig schnell ihre Richtung ändern, Wolken ändern aber auch schnell ihre Form und wenn es erst regnet und donnert ist da ja erst Recht was los.
2. es tatsächlich allgemein eine nachhaltige Schädigung der Tier- und Pflanzenwelt durch Wind- und Kitesurfer bzw. andere Wassersportler gibt. Wassersportler belagern einen See ja nicht 24h 365 Tage im Jahr.
Sollte es diese Studien geben, und sie möge bitte nicht von einem voreingenommenen Naturschutzbund stammen, lass ich mich gern von der Sinnhaftigkeit der Verbote überzeugen. Was ich bei einer schnellen Suche im Netz gefunden habe, ist eine Einzelfallbeschreibung des NABU, die sind natürlich nicht unvoreingenommen:
http://schleswig-holstein.nabu.de/naturerleben/schutzgebiete/uebersicht/managementdergebiete/10379.html
Da werden andere mögliche Ursachen gar nicht erst in Erwägung gezogen. Außerdem ist es halt nur ein Beispiel und kann folglich auch nicht verallgemeinert werden.
Im nächsten Artikel behauptet der NABU dann noch schnell, dass Kiter häufig bis zu 100 km/h schnell sind.
http://www.nabu.de/themen/meere/wattenmeer/15125.html
Daher jetzt meine Frage:
Kennt jemand ernsthafte Analysen über die Auswirkungen des Wassersports auf die Tier- und Pflanzenwelt?
Im Artikel wird auch noch auf die Einzigartigkeit des Rangsdorfer Sees hingewiesen. Mein subjektiver Eindruck ist, dass mittlerweile jedes Erdloch in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in irgend einer Form eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beherbergt.
Grüße,
Björn
PS: Das Fehlen der Studien ändert natürlich nichts daran, dass man sich an die Verbote halten sollte.